Was ist der POD-Designer?

POD-Designer: Dashboards flexibel gestalten mit SAP DM

Individuelle Produktionsoberflächen gestalten – mit dem POD-Designer

Der POD-Designer (kurz für Production Operator Dashboard Designer) ist ein zentrales Werkzeug innerhalb von SAP Digital Manufacturing (SAP DM). Mit ihm lassen sich individuelle Bedienoberflächen (PODs) für verschiedene Produktionsrollen, Maschinen und Arbeitsstationen erstellen – visuell, flexibel und ohne tiefgreifende Programmierkenntnisse.
PODs (Production Operator Dashboards) sind die Benutzeroberflächen, die Werker:innen, Maschinenbediener:innen oder Qualitätspersonal an den Produktionsarbeitsplätzen nutzen, um Fertigungsprozesse zu überwachen, Rückmeldungen zu erfassen oder Prozessdaten einzugeben. Der POD-Designer macht es möglich, diese Oberflächen gezielt an die Anforderungen der User und Prozesse anzupassen.

Wofür wird der POD-Designer eingesetzt?

Der POD-Designer wird verwendet, um:

  • Arbeitsplatzspezifische Dashboards zu gestalten (z. B. für Montage, Verpackung, QS)
  • Funktionen und Inhalte per Drag-and-Drop zusammenzustellen (Modularer Aufbau)
  • Rollenbasierte Sichten zu ermöglichen (z. B. Schichtleitung vs. Werker:innen)
  • Externe Komponenten wie Drucker, Scanner oder IoT-Signale zu integrieren
  • Den Look & Feel (Theming) an das Corporate Design oder die Lesbarkeit vor Ort anzupassen

Die damit erstellten PODs lassen sich gezielt für verschiedene Standorte, Linien oder Produkttypen konfigurieren – auch mehrsprachig und mobiloptimiert.

Funktionen des POD-Designers im Überblick

Der POD-Designer in SAP Digital Manufacturing bietet eine Vielzahl an Funktionen, mit denen individuelle Dashboards für Fertigungsarbeitsplätze flexibel und effizient erstellt werden können. Die Bedienung erfolgt intuitiv, ohne tiefgreifende Programmierkenntnisse, sodass auch technisch weniger versierte User arbeitsplatzspezifische Oberflächen gestalten oder anpassen können.

  • Modulbaukasten: Der POD-Designer basiert auf einem umfangreichen Baukastensystem mit vorgefertigten Funktionselementen (Widgets), die per Mausklick auf dem Dashboard platziert werden können. Dazu gehören u. a. Auftragsanzeige, Materialliste, Rückmeldemaske und KPI-Feld. Diese Bausteine lassen sich flexibel anordnen, konfigurieren und mit Bedingungen verknüpfen.
  • Drag-and-Drop-Interface: Der Designer bietet eine grafische Benutzeroberfläche, in der alle Module per Drag-and-Drop eingefügt und positioniert werden können. Dabei lassen sich Felder, Buttons und Container ohne Code verschieben, konfigurieren oder gruppieren. So entstehen individuelle PODs in kürzester Zeit – ganz ohne Entwickleraufwand.
  • Theming und Layout-Anpassung: Mit dem integrierten Theming-System können Farben, Icons, Schriftgrößen und Layouts an die jeweiligen Anforderungen angepasst werden – z. B. für bestimmte Rollen, Sprachen oder Lichtverhältnisse im Shopfloor. Auch das Unternehmensdesign (Corporate Identity) kann berücksichtigt werden, sodass der POD nicht nur funktional, sondern auch visuell überzeugt.
  • Live-Vorschau und Testumgebung: Bereits während der Gestaltung lässt sich das erstellte Dashboard in einer Live-Vorschau simulieren – inklusive Benutzerinteraktionen. Dadurch können Prozesse direkt getestet, Eingaben geprüft und Optimierungspotenziale erkannt werden, bevor der POD in die produktive Umgebung übernommen wird.
  • Integration externer Systeme: Der POD-Designer erlaubt die Einbindung externer Komponenten und Systeme. Dazu zählen IoT-Geräte wie Scanner, Edge Devices zur Maschinenanbindung (z. B. via OPC-UA) und Externe Services. Diese Integrationsfähigkeit macht es möglich, den POD nicht nur als Benutzeroberfläche, sondern als zentrale Interaktionsplattform im Fertigungsprozess zu nutzen.

Warum ist der POD-Designer wichtig?

In der Praxis sind Fertigungsprozesse sehr individuell. Der POD-Designer ermöglicht es, diese Individualität auf standardisierte Weise umzusetzen, ohne die Flexibilität zu verlieren. Besonders im Rahmen von Industrie 4.0 und Smart Factory-Konzepten ist es entscheidend, Mensch und Maschine über intuitive Bedienoberflächen zu verbinden – genau hier kommt der POD-Designer ins Spiel.
Für Unternehmen bedeutet das:

  • schnellere Einführung neuer Prozesse
  • höhere Benutzerfreundlichkeit
  • bessere Datenqualität durch klare Eingabestrukturen

Der POD-Designer ist das zentrale Werkzeug, um in SAP Digital Manufacturing benutzerfreundliche, prozessorientierte Dashboards zu erstellen. Er verbindet standardisierte Funktionen mit hoher Flexibilität und spielt damit eine Schlüsselrolle in der operativen Umsetzung digitaler Fertigungsprozesse.

Arbeitsplätze nach Maß: Ein Beispiel mit dem SAP POD-Designer

So entsteht ein effizienter Arbeitsplatz-POD

Wir wissen also nun, dass der POD-Designer ein zentrales Werkzeug ist, um Arbeitsplätze in der Produktion flexibel zu gestalten und die benötigten Funktionen für Werker, Teamleiter oder Qualitätssicherung bereitzustellen.
Mit ihm können Oberflächen (PODs) individuell konfiguriert werden – von der Anordnung der Elemente über die Integration spezifischer Plugins bis hin zur Gestaltung der Farben und Symbole.
Im folgenden Beispiel zeigen wir Schritt für Schritt, wie ein Arbeitsplatz-POD aufgebaut und angepasst werden kann.

1. Plugins und Layout-Elemente auswählen

Die linke Seitenleiste im POD-Designer enthält die Toolbox. Dort stehen verschiedene Layout-Elemente (z. B. Container, Funktionsleisten) und Plugins zur Verfügung.
Ein POD wird wie ein Baukasten aufgebaut: Per Drag & Drop zieht man die gewünschten Elemente in die Arbeitsfläche.
Im Screenshot ist zu sehen, wie u. a. folgende Plugins zur Verfügung stehen:

  • Arbeitsanweisungs-Viewer (zeigt dem Werker konkrete Arbeitsschritte),
  • Datenerfassung (ermöglicht Eingaben oder Messwertaufzeichnungen),
  • Abweichungsprotokollierung (für die Qualitätssicherung).
SAP Digital Manufacturing
Screenshot 1: Toolbox und Plugin-Auswahl

Praxisbeispiel:
Ein Montage-Arbeitsplatz benötigt die gleichzeitige Anzeige der Arbeitsanweisungen sowie die Möglichkeit, Prüfergebnisse direkt einzugeben. Deshalb werden hier die Plugins Arbeitsanweisungs-Viewer und Datenerfassung in den POD eingefügt.

2. Konfiguration der Bedienelemente

Jedes eingefügte Element kann detailliert angepasst werden.
Die Konfigurationsleiste auf der rechten Seite bietet zahlreiche Einstellmöglichkeiten:

  • Höhe und Schriftgröße der Symbole
  • Farben für Standard, Hervorhebung oder gedrückten Zustand
  • Hintergrundfarben
  • Schriftarten und -farben
SAP Digital Manufacturing
Screenshot 2: Konfiguration Symbole

Praxisbeispiel:
Damit Bediener auf dem Shopfloor schnell reagieren können, wird die Schaltfläche Start grün eingefärbt, Abmelden orange und Abweichung rot. Dadurch sind die wichtigsten Aktionen sofort erkennbar.

3. Anzeige- und Bedienmodus festlegen

In den POD-Details wird bestimmt, wie die Oberfläche grundsätzlich genutzt wird:

  • Maus: für klassische Bedienplätze mit PC und Maussteuerung
  • Touch: für Tablets, Industrie-Touchscreens oder Terminals in der Fertigung
  • System: Standardmodus gemäß Vorgabe

Zusätzlich lässt sich hier ein Sitzungs-Timeout einstellen, um Sicherheit und Effizienz zu gewährleisten (z. B. automatische Abmeldung nach 10 Minuten Inaktivität).

SAP Digital Manufacturing
Screenshot 3: POD-Details

Praxisbeispiel:
Ein Fertigungsarbeitsplatz mit Touch-Terminal wird auf den Modus Touch eingestellt. So sind Buttons größer und besser mit Handschuhen bedienbar. Gleichzeitig wird ein Timeout von 15 Minuten festgelegt, damit der Arbeitsplatz nach Pausen automatisch zurückgesetzt wird.

4. Eigenschaften der Registerkarten steuern

Die Oberfläche eines PODs besteht häufig aus Registerkarten (Tabs).
Jede Registerkarte kann individuell angepasst werden:

  • Ausrichtung (horizontal oder vertikal)
  • Symbol und Farbe
  • Quick-Info-Texte zur Erklärung
  • Sichtbarkeit (kann dynamisch ein- oder ausgeblendet werden)
SAP Digital Manufacturing
Screenshot 4: Eigenschaften Registerkarte

Praxisbeispiel:
Die Registerkarte Datenerfassung erhält das Symbol eines Messpunkts und die Farbe Grün. So erkennen Mitarbeiter sofort, dass hier Eingaben zu Qualitätsprüfungen oder Messwerten erfolgen. Eine Quick-Info zeigt beim Darüberfahren den Hinweis „Eingabe von Prüfergebnissen“.

Der POD-Designer als Werkzeug für maßgeschneiderte und intuitive Benutzeroberflächen

Mit dem POD-Designer lassen sich Arbeitsplätze optimal auf die jeweiligen Rollen und Prozesse abstimmen:

  • Werker sehen nur die relevanten Arbeitsschritte und erfassen Prüfdaten einfach und schnell.
  • Teamleiter bekommen zusätzlich Abweichungsprotokolle und Übersichten.
  • Qualitätssicherung arbeitet direkt im selben POD mit eigenen Tabs und Funktionen.

So entsteht eine individuelle, intuitive und effiziente Benutzeroberfläche, die sowohl die Produktivität steigert als auch die Bedienfehler reduziert.

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